Gemeinschaft

Bei uns geht es fast so zu wie in einer rich­tigen Fami­lie. Du hast dein eige­nes Zim­mer. Es gibt ganz normal Früh­stück, Mittag- und Abend­essen.

Du gehst zur Schule oder in die Aus­bildung und wir helfen dir dabei. Zwischen­durch kannst du Freunde treffen, Sport machen oder was dir sonst so gefällt. Am Wochen­ende stehen immer mal wieder Aus­flüge an, und natür­lich hast du ein Taschen­geld, über das du frei verfü­gen kannst. So sollte es sein, finden wir. 

Der wichtigste Unterschied ist viel­leicht, dass du bei uns mit ander­en Kindern, die du am Anfang gar nicht kennst, zusam­men in einer Wohn­gruppe lebst. Diese Kinder sind aus ganz ähn­lichen Gründen bei uns wie du. Ihr bildet also so eine Art Gemein­schaft, und jede Gemein­schaft regelt ein paar wichtige Dinge unter sich. Wir nennen das Partizi­pation: Nicht der Betreuer bestimmt allein, was gemacht wird und was nicht, son­dern jeder darf mitreden und mitent­scheiden. Es geht schließ­lich alle etwas an, wenn zum Beispiel Zimmer einge­richtet, Termine abge­sprochen oder Haus­ord­nungen fest­gelegt werden sollen.  

Klar: in jeder Gemein­schaft gibt es auch mal Pro­bleme oder Streitig­keiten. Auch das regeln wir in der Gruppe. Für den Fall der Fälle gibt es bei uns aber immer auch Menschen, an die du dich wenden kannst, wenn das mal nicht funk­tioniert. Wir nennen sie das Ombuds-Team. Diesen Namen haben sich aber eigent­lich die Schweden ausgedacht. Du kannst auch Ver­trauens-­Team sagen, das ist dasselbe. Jeden­falls ist das Ombuds-Team für alle Gemein­schaften zusammen zuständig. Wenn du Ärger hast, dich unge­recht behandelt fühlst oder dich beschweren willst, kannst du dich an dieses Team wenden. Es ist dafür da, deine Inter­essen zu vertreten. So kann eigent­lich nichts mehr schiefgehen.