Rolle des Jugendamtes

Manchmal sorgen sich nicht Eltern selbst darum, dass es den Kindern gut geht, sondern andere – vor allem das Jugend­amt. Das kann zur Folge haben, dass wir von seiner Seite aufge­fordert werden, Eltern Unter­stützungs­angebote in Form von Erziehungs­hilfen zu machen. Auch dafür stehen wir selbst­ver­ständlich bereit. Aber wie kommt es dazu?

Nun, das Jugendamt hat keine leichte Aufgabe. Einer­seits ist es für den Schutz von Kindern und Jugend­lichen verant­wortlich, wenn es in Familien mal nicht so rund läuft oder Not­situationen und Gefahren für die Kinder entstehen. Anderer­seits hat es zu respektieren, dass im Grunde Eltern zuständig sind, denn sie haben ein Recht auf Pflege und Erziehung ihrer Kinder. 
So steht es im Grund­gesetz. Es ist das wohl wichtigste Recht der Eltern überhaupt. 

Wenn der Verdacht auf „Kindeswohl­gefährdung“ aufkommt, muss das Jugen­damt tätig werden, weil es sich sonst strafbar macht. Es muss aber auch dieses Recht der Eltern achten. Immerhin: Eltern haben auch Pflichten, denn sie sollen für eine gesunde Entwick­lung der Kinder Sorge tragen. Auch das weiß das Jugend­amt. Deshalb muss es abwägen. Das vorrangige Ziel des Jugend­amts besteht immer darin, Eltern, die Unter­stützung benötigen, diese Unter­stützung auch zukommen zu lassen.

Erst dann kommen wir ins Spiel, und Grund­lage unserer Arbeit sind eben­falls sehr klare Regeln. Sie sind durch Recht und Gesetz festgelegt. Wohl die wichtig­sten Regeln finden sich im Achten Buch Sozial­gesetzbuch (SGB VIII) wieder. Hier ist aufgezählt, welche Aufgaben wir über­nehmen sollen. Daneben haben aber auch die einzelnen Kommunen zusätzliche Regel­ungen festgelegt. Am Ende entscheidet das Jugend­amt darüber, welche Form der Unter­stützung benötigt wird. Es ist deshalb nicht nur für Eltern der zentrale Ansprech­partner, sondern auch für uns.

Am besten können wir unterstützen, wenn Eltern offen und ehrlich mit uns zusammen­arbeiten. Wenn sie uns vertrauen. Auch dazu möchten wir mit unserer Arbeit beitragen. Denn Eltern sind aus unserer Sicht die aller­wichtigsten Bezugs­personen für ihre Kinder – selbst dann, wenn sie selbst einmal nicht recht daran glauben. Familien können schnell und unverhofft in Not geraten und vermeintlich aussichts­lose Situa­tionen erleben. Dann versuchen wir, gemeinsam Lösungen zu finden. Dazu suchen wir die Kooperation mit den Eltern.  

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